Waspo, Champions League & Olympia-Träume – Fynn Schütze über Mentalität, Medien & internationale Bühne


„Meine Einstellung zum Wasserball hat sich bei Waspo komplett verändert“ – Fynn Schütze über Leistungskultur, Champions League & Ziele mit der Nationalmannschaft (Teil 2)

In der zweiten Folge des Gesprächs mit Fynn Schütze im Waterpolo Expert Talk steht vor allem seine persönliche Entwicklung bei Waspo 98 Hannover im Mittelpunkt. Fynn schildert sehr offen, wie sich mit dem Wechsel zu einem absoluten Topklub nicht nur sein sportliches Niveau, sondern vor allem auch seine Einstellung zum Training, zur Regeneration, zur Ernährung und zur Eigenverantwortung grundlegend verändert hat.

Besonders deutlich wird, wie stark ihn das tägliche Training mit internationalen Topspielern geprägt hat. Nicht nur die Qualität im Wasser, sondern vor allem die Professionalität im Umgang mit Belastung, Vorbereitung und Wettkampfmentalität habe ihm eine völlig neue Perspektive auf den Leistungssport eröffnet. Jeder Trainingsblock, jede Einheit und jede Spielsituation wird auf höchstem Niveau gelebt – das färbt automatisch auf junge Spieler ab.

Ein zentrales Thema der Episode ist auch die Zusammenarbeit zwischen Waspo 98 Hannover und den White Sharks Hannover. Fynn bestätigt, wie wichtig diese Kooperation für die Entwicklung junger Spieler ist. Schon das reine Mittrainieren mit Bundesligaspielern bringe enorme Lernimpulse – sowohl technisch als auch mental. Besonders das Beobachten von Linkshändern und international erfahrenen Profis helfe, Details im Bewegungsablauf und im Entscheidungsverhalten zu verstehen.

Mit Blick auf die Nationalmannschaft spricht Fynn über die Bedeutung einer gesunden Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten. Für ihn ist klar, dass ohne klare Konzepte, langfristige Planung und kontinuierliche Integration der Jugend auf internationalem Niveau kein nachhaltiger Erfolg möglich ist. Die Olympischen Spiele in Paris bleiben dabei ein großes persönliches Ziel, das ihn täglich motiviert.

Sehr kritisch äußert sich Fynn zur medialen Präsenz des deutschen Wasserballs. Im internationalen Vergleich fehle es in Deutschland nach wie vor an Sichtbarkeit, Berichterstattung und Reichweite. Gerade in Ländern mit starker Medienpräsenz entstehen Vorbilder, Identifikationsfiguren und ein natürlicher Zulauf im Nachwuchsbereich. Diese Strahlkraft fehle dem deutschen Wasserball bislang noch deutlich.

Natürlich geht es auch um die Champions League, die Gruppenphase mit internationalen Topteams und die besondere Atmosphäre solcher Spiele. Fynn beschreibt, wie sehr ihn diese Spiele sportlich und emotional fordern – und wie sehr er gleichzeitig jede einzelne Minute auf dieser Bühne genießt. Besonders schade sei es gewesen, dass die Final Eight nicht in Hannover stattfinden konnten, da dies für den gesamten Wasserballsport in Deutschland ein riesiger Impuls gewesen wäre.

Gegen Ende der Episode wird es noch einmal sehr persönlich: Beim Pokalspiel zwischen Waspo Hannover und Hellas Hildesheim standen erstmals alle Brüder Schütze gegeneinander im Wasser. Ein absolutes Familienhighlight – emotional für Spieler, Eltern und Zuschauer gleichermaßen.

Diese zweite Folge mit Fynn Schütze ist ein ehrlicher Einblick in das Leben eines jungen deutschen Spitzenspielers, der zwischen Bundesliga, Champions League, Nationalmannschaft und familiären Wurzeln seinen eigenen Weg konsequent weitergeht.