„Vom Bundesligaspieler zum Feuerwehrmann“ – Dennis Eidner über Karriere, Spandau 04, Duisburg & persönliche Entwicklung
In dieser Episode des Waterpolo Expert Talk spricht Dennis Eidner, ehemaliger Bundesligaspieler, Nationalspieler und heutiger Feuerwehrmann in Duisburg, offen über seine sportliche Laufbahn, die prägenden Jahre in Berlin bei Spandau 04, den Wechsel zum ASC Duisburg und seinen beruflichen Neuanfang außerhalb des Leistungssports.
Dennis erzählt, wie er als sehr aktives Kind über verschiedenste Sportarten zum Wasserball kam. Fußball, Judo und Leichtathletik prägten seine ersten Jahre, bevor ein Sommerfest bei Spandau 04 – mit Schnuppertraining in Tauchen, Schwimmen und Wasserball – den entscheidenden Ausschlag gab. Mit sieben Jahren wechselte er endgültig ins Wasser und blieb dem Sport über zwei Jahrzehnte treu.
Früh entwickelte er Begeisterung für Teamgeist, körperlichen Einsatz und die enge Gemeinschaft im Wasserball – Eigenschaften, die ihn später auch im Feuerwehrdienst prägen sollten. In Spandau lernte er von einigen der besten deutschen Spielern seiner Zeit: Florian Orozco, Fabian Schröter, Sören Mackeben und anderen, die ihm halfen, Selbstvertrauen und Härte zu entwickeln. Obwohl er körperlich kleiner war als viele seiner Gegner, fand er im Center seine Position – aus Überzeugung, Mut und Spaß an der körperlichen Auseinandersetzung.
Dennis berichtet, wie wichtig starke Trainingspartner waren, die ihn täglich forderten und förderten. Gleichzeitig spricht er über die strukturellen Herausforderungen des deutschen Wasserballs: zu viele Ausländer in den Topteams, zu wenige echte Wettkampfmöglichkeiten für junge deutsche Spieler und die Schwierigkeit, Spielzeit zu bekommen, wenn man hinter internationalen Profis steht. Er erläutert, warum Training auf Topniveau unverzichtbar ist – aber ebenso, warum echte Entwicklung erst im Wettkampf stattfindet.
Ein weiterer Schwerpunkt ist seine Zeit beim ASC Duisburg und die Frage, wie deutsche Vereine den Spagat zwischen internationalem Anspruch und Nachwuchsförderung schaffen können. Dennis hält klare Strukturen für notwendig – und sieht Spandau und Waspo weiterhin als Fixpunkte im deutschen Wasserball, während viele andere Teams um Anschluss kämpfen.
Heute arbeitet er hauptberuflich als Feuerwehrmann und sieht darin viele Parallelen zum Leistungssport: Teamarbeit, klare Kommunikation, körperliche Fitness, Vertrauen und die Fähigkeit, unter Stress handlungsfähig zu bleiben. Seine Karriere zeigt eindrucksvoll, wie Kompetenzen aus dem Wasserball ein Leben lang tragen können.
Dieser Talk ist ein ehrliches, authentisches und mitreißendes Porträt eines Sportlers, der seinen Weg gefunden hat – im Wasser und weit darüber hinaus.